Die OTIF

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Die OTIF ist eine zwischenstaatliche Organisation im Bereich des internationalen Eisenbahnverkehrs. Gegründet wurde sie in 1893 und ist damit die älteste internationale Organisation ihres Sektors. Heute zählt sie 50 Mitgliedstaaten und 1 assoziiertes Mitglied. Sitz der Organisation ist Bern in der Schweiz. Sie besitzt im internationalen Recht und im nationalen Recht ihrer Mitgliedstaaten eine eigene Rechtspersönlichkeit.

Die OTIF begründet seit nunmehr 130 Jahren ein einheitliches Eisenbahnrecht zur Verknüpfung Europas, Asiens und Afrikas.

Die Organisation feierte das 130-jährige Bestehen ihres einheitlichen internationalen Eisenbahntransportrechts. Seit Inkrafttreten der ersten Vorschriften für den internationalen Güterverkehr (IÜG, Berner Übereinkommen) haben die Mitgliedstaaten und die Organe der Organisation die Rechtsinstrumente zur Erleichterung des internationalen Eisenbahnverkehrs von Gütern, gefährlichen Gütern und Personen entwickelt und erweitert. Die technischen Vorschriften kamen gegen Ende des 20. Jahrhunderts hinzu.

Die Organisation setzt sich mit einfachen und wirksamen Rechtsinstrumenten für die Förderung, Verbesserung und Erleichterung des internationalen Eisenbahnverkehrs ein. Die OTIF bietet dem internationalen Eisenbahnverkehr rechtliche wie technische Interoperabilität. Sie arbeitet in enger Partnerschaft zusammen mit der Europäischen Union, der Eisenbahnagentur der Europäischen Union, dem Internationalen Eisenbahntransportkomitee (CIT), dem Internationalen Eisenbahnverband (UIC), der Organisation für die Zusammenarbeit der Eisenbahnen (OSShD) und der Wirtschaftskommission für Europa der Vereinten Nationen (UNECE).

Das grundlegende Rechtsinstrument der Organisation ist das Übereinkommen über den internationalen Eisenbahnverkehr (COTIF 1999) mit seinen sieben Anhängen (in Kraft), zu dem 2011 auch die Europäische Union (EU) beigetreten ist.

Die drei Arbeitssprachen der OTIF sind: Deutsch, Französisch und Englisch (seit 2002). Die vom Sekretariat verwaltete Organisation umfasst drei administrative und vier operative Organe, welche die Entwicklung des internationalen Eisenbahnverkehrs vorantreiben.

Am Anfang der OTIF stand eine in 1893 durch das Internationale Übereinkommen über den Eisenbahn-Frachtverkehr (IÜG) aus dem Jahr 1890 geschaffene Verwaltungsunion. Bis zur Geburtsstunde des ersten Übereinkommens über den internationalen Eisenbahnverkehr im Jahre 1980 (COTIF 1980) und dessen Inkrafttreten in 1985 war die OTIF unter dem Namen OCTI oder Zentralamt für den internationalen Eisenbahnverkehr bekannt.